Memories of Rain Szenen aus dem Untergrund

„Memories of Rain“ erzählt die Geschichten von Jenny Cargill und Kevin Quobosheane - sie stammt aus der weißen, er aus der schwarzen Welt Südafrikas -, die beide in führender Position beim Nachrichtendienst des bewaffneten Flügels des African National Congress (ANC) gegen den Apartheidstaat gekämpft haben. Der Film ist keine historische Studie über den bewaffneten Kampf des ANC. Er beschreibt die persönliche Erfahrung zweier Menschen, ihre Kindheit, das zunächst unbewusste Leiden an der Realität der Apartheid, den Weg in die bewusste Politisierung, der sie bis in den Untergrund und ins Exil führt – ein Exil, das Kevin in den Militärcamps des ANC in Angola durchlebt, Jenny in den Ausbildungslagern des Staatsicherheitsdienstes in der DDR in Ostberlin. Es ist eine sehr persönliche Geschichte, von der Jenny und Kevin berichten, wenn sie von den Jahren aus dem Untergrund erzählen; eine Geschichten von Angst, Isolation und Einsamkeit, von Enttäuschung und Niederlagen; vom Leben zwischen waghalsiger Risikobereitschaft und rigidem Sicherheitsbewusstsein; die Geschichte eines getarnten Lebens unter wechselnden Masken und Namen, in dem das eigene Selbst, seine Spontaneität verloren zu gehen droht; aber es ist auch eine Geschichte von Mut und Aufopferung, von Selbstverwirklichung in Abenteuer und beflügelnder Aufbruchstimmung, im revolutionären Elan der begeisterten Hingabe an die Vision einer gerechten Gesellschaft, dem uralten Traum von Befreiung. Und es ist auch eine Geschichte der rückblickenden Fragen an die Methoden des Widerstandes, der schrittweisen Entdeckung der Verantwortung für die eigene Person und das eigene Handeln im Rahmen des kämpfenden Kollektivs, eine Geschichte von Schmerz, Schuld und Zweifel angesichts der Widersprüche, in die der bewaffnete Kampf führte und an denen die Ideale, um deretwillen Jenny und Kevin und ihre Gefährten sich dem Widerstand angeschlossen hatten - auch der Impuls von Menschlichkeit und Empathie - zu zerbrechen drohten.

Verleihstellen: EZEF
Produktionsjahr2003
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateVHS
Länge107 Minuten
BuchGisela Albrecht
RegieGisela Albrecht, Angela Mai
KameraMatthias Seldte
TonWiebke Gebert
MusikFriedemann Graeff
SchnittRené Perraudin
ProduktionAngela Mai Filmproduktion
AuszeichnungenEine-Welt-Filmpreis NRW 2005
GenreDokumentarfilm
SprachfassungUT